Heizung
Zunächst einmal muß grundsätzlich zwischen 2 Varianten des Glasanbaus" unterschieden werden:
Dem Wintergarten als Wohnraum-erweiterung (Wohnwintergarten) und dem sogenannten Anlehngewächs-haus".
Das Anlehngewächshaus besteht aus ungedämmten Materialien, das heißt sehr dünnen Profilen und zumeist Einfachglas. Eine Beheizung dieses Raumes ist demzufolge nicht möglich bzw. grobe Energieverschwendung. Diese Räume sind demzufolge auch nur sehr begrenzt nutzbar, nämlich wenige Wochen im Frühjahr und wenige Wochen im Herbst als Saison-verlängerung. Im Sommer ist eine Nutzung aufgrund der oft fehlenden Beschattungstechnik nicht möglich, im Winter durch die nicht vorhandene Heizung. Selbst zum Überwintern von Pflanzen sind diese Räume nur sehr bedingt geeignet, da in den Winter-monaten Frosttemperaturen im Innen-raum sehr wahrscheinlich sind.
Lassen Sie uns also näher auf die Beheizung von Wohnwintergärten eingehen. Wichtigste Grundvoraus-setzung ist, daß der Wintergarten einen möglichst hohen Wärmedämmwert aufweist. Dies bedeutet, thermisch getrennte Profile sowie hochwertiges Wärmeschutzglas in den senkrechten Elementen sowie im Dach, wobei hier alternativ auch Stegplatten mit mindestens 5 Kammern (6fach-Stegplatten) verwendet werden sollten.
Weiterhin muß die Bodenplatte eine entsprechend gute Isolierung zum Erdreich aufweisen und keine Kältebrücken enthalten. Bei fach-gerechter Ausführung durch einen Fachbetrieb sollten all diese Voraus-setzungen Normalität sein und erfüllt werden.
Nun zur Frage, welches die beste Heizung für den Wintergarten ist. Diese Frage kann nicht all-gemein beantwortet wer-den, sie hängt sehr stark von der geplanten Nutzung ab. Man unterscheidet hierbei zwischen trägen und schnell reagierenden Heizungen.
Zu den trägen Heizungen, die eine sehr konti-nuierliche Wärmeabgabe gewährleisten, zählt die Fußbodenheizung.
Diese strahlt eine sehr angenehme Wärme ab, hat allerdings als Allein-heizung den Nachteil, daß die Reak-tionszeiten sehr lange, bis zu mehreren Stunden, dauern können.
Die Fußbodenheizung als Alleinheizung kann dort eingesetzt werden, wo der Wintergarten kontinuierlich genutzt wird und eine Absenkung der Temperaturen nicht gewollt ist. Mit kon-ventionellen Heizkörpern besteht die Möglichkeit, den Wintergarten, der nur sporadisch genutzt wird, die meiste Zeit auf einer abgesenkten Temperatur von beispielsweise 12 bis 15 °C zu belassen und nur bei Nutzung schnell und kurzfristig hochzuheizen.
Bei Heizkörpern sollte beachtet werden, daß diese immer an der Vorderfront des Wintergartens, dies bedeutet, gegenüber der Hauswand, an der der Wintergarten steht, installiert werden müssen, damit die erzeugte Wärme am Glaselement und weiter am Dach entlang hochsteigen kann und an der Hauswand wieder abfällt. Hierdurch wird eine optimale Raumzirkulation erreicht. Der Hei-zungs-Fachhandel hält hier inzwischen sehr formschöne und kompakte Modelle bereit.
Eine ideale Konstellation ist die Kombination zwischen beiden Vari-anten, dem Heizkörper und der Fußbodenheizung, was allerdings auch mit etwas höheren Investitionskosten verbunden ist. Grundsätzlich sollte beachtet werden, daß immer eine höhere Heizleistung installiert wird als benötigt. Diese bewusst einkalkulierte Reserve ermöglicht sehr kurze Aufheizzeiten des Wintergartens, so daß eine spontane Nutzung jederzeit möglich ist.
Über die erforderliche Heizleistung ist eine pauschale Aussage nicht möglich, da diese von sehr vielen Parametern (Himmelsausrichtung, Wärmedämm-wert, windgeschützte oder offene Lage) abhängig ist. Ihr Wintergartenhersteller sollte dies in Zusammenarbeit mit dem Heizungs-Fachbetrieb berechnen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte die Variante der Beheizung des Winter-gartens mittels einer Wärmepumpe, auch Raum-Klimagerät genannt. Diese Geräte bieten neben der Heizfunktion auch die Möglichkeit der Kühlung des Wintergartens in der warmen Jahreszeit.